Wenn trotz aller Maßnahmen wichtige Zähne verloren gehen, kann man in den meisten Fällen ohne größeren medizinischen Aufwand neue Zahnwurzeln in den Knochen setzen. Dieses Verfahren, der Implantation von speziellen Formkörpern aus Titan führt auf den Zustand zurück, dass sich Titan fest mit dem Knochen verbindet. Andere Materialien werden „bindegewebig eingeschieden“ und gehen keinen festen Verbund mit dem Knochen ein. Diesen Zustand entdeckte der schwedische Orthopäde Per-Ingvar Brandmark 1952 zufällig bei Knochenforschungen an Hunden. Diese bahnbrechende Technik ist mittlerweile so ausgefeilt, dass man von einer 93% Erfolgsquote (s.Stiftung-Warentest 20.11.2008) ausgeht. Die meisten Komplikationen treten in der Einheilphase auf, welche zwischen 3 und 6 Monaten liegt.
Was wir für Sie tun
In unserer Praxis werden in unaufwendigen Fällen, bei denen weder große Knochendefekte vorliegen noch wichtige anatomische Strukturen stören würden selbst gesetzt. Für große und aufwendige Implantationen kooperieren wir mit Kieferchirurgen. Nach der Vorsanierung der Zähne wird nach Aufklärung über den Behandlungsablauf mit Pro und Kontra und Gegenüberstellung von etwaigen Alternativen ein Kostenplan erstellt.
Zur Ermittlung sämtlicher relevanter anatomischer Strukturen ist es sinnvoll eine dreidimensionale Röntgenaufnahme (DVT- Digitale Volumentomographie) zu Erstellen, die es sogar erlaubt durch eine digital angefertigte Bohrschablone den genauen Ort der Implantation vorzuplanen.
Wenn sämtlichen Parameter bekannt sind, wird in einer kleinen Operation unter lokaler Anästhesie zur Schmerzausschaltung das Zahnfleisch örtlich leicht angehoben und die normierten Bohrungen für das Einbringen des jeweiligen Implantatpfostens vorgenommen. Nach akuter Versorgung der Wunde durch eine Naht, sind in der Regel nur geringe Beschwerden zu erwarten.
Heilungsverlauf:
Der Heilungsverlauf wir nach 3 oder 6 Monaten durch ein Röntgenbild ermittelt, um zu sehen ob das Titan-Implantat fest eingewachsen ist (Osseointegration). Bei einem zu erwartenden positiven Verlauf wird sodann das Zahnfleisch leicht eröffnet, um den Verschluss des Titandübels zu erreichen um darauf später über verschiedene schmerzfreie Behandlungsabläufe eine Versorgung herzustellen.
Zahnlosigkeit
Die häufigste Versorgung stellen Situationen der völligen Zahnlosigkeit dar, bei denen nur schwer oder unzureichend ein prophetischer Zahnersatz (Vollprothese) zum halten gebracht werden kann. Hier bieten sich 4 Implantate als Ideallösung an. Bei Verlust wichtiger meistens hinterer Zähne wird über eine sogenannte Pfeilervermehrung ein verlorengegangener Zahn oder mehrere Zähne ersetzt, welche dann wiederum zur Anfertigung einer festsitzenden Brücke dienen.
Brücke oder Einzelzahnimplantate?
Einzelzahnimplantate haben den größten Vorteile gegenüber Brücken, bei dem Vorliegen von völliger Zahngesundheit der Nachbarzähne einer Lücke. Da bei einer herkömmlichen Brücke zum Ersatz von ein oder mehreren Zähnen die angrenzenden 2 Zähne beschliffen werden müssten, würde man bei zwei gesunden Zähne unnötige Zahnsubstanz opfern um hier einen Zahn zu ersetzen. Der Vorteil hier mit Implantaten zu therapieren liegt auf der Hand.
Der Vorteil relativiert sich jedoch bei Vorliegen von teilweise geschädigten Zähnen (z.B: durch Füllungen oder vorhandenen Kronen). Wir wägen mit unseren Patienten die Vor-und Nachteile genau und individuell ab. Unsere Prämisse ist bei jedem den Erhalt der Zähne zu realisieren. Eine Implantation kommt nur als letzte Möglichkeit (Ultima ratio) in Betracht.